Fraunhofer Saitenmusik

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Mein ganz persönliches Abenteuer

Ich komme aus Berlin, aber ich bin schon so lange in Bayern, dass diese Berliner Herkunft immer nur wie eine marginale Anekdote erscheint. Auch wenn es "Heimat" nicht im Plural gibt, ich fühle mich hier und dort zu Hause, so wie ich auch 2 Väter hatte, einen richtigen und einen Stiefvater. Der Zweite war von Beruf Notenschreiber und deshalb konnte ich vor den Buchstaben schon Noten lesen. Aufgewachsen bin ich in Germering und studiert habe ich dann in München. In dieser Zeit war ich viel unterwegs, in München und anderswo. Immer wieder zog es mich dorthin, wo Musik gemacht wurde.

Nicht, dass ich als Kind nicht musiziert hätte (der übliche Blockflöten-, Akkordeon- und Klavierunterricht dauerte, so wie ganz oft, bis zu meinem 15. Lebensjahr), aber ein Hackbrett hatte ich noch nie gesehen - bis ich den Richard damit im "Fraunhofer" traf. Und als er dann meinte "probier‘s doch!", ließ ich mich nicht lange bitten. Es dauerte ein paar Stunden und dann spielten wir auch schon zusammen. Ich hörte gar nicht mehr auf zu üben und nach 3 Wochen hatten wir unseren 1. Auftritt bei einem Hoagart in Geisenbrunn. Der Conferencier war Jörg Weickl, ein späterer Gitarrist bei uns. Er sagte nach unserem 1. Stück, dass er um meine Hackbrettschlägel Sorge gehabt hätte, so hätte ich gezittert!
Der Richard meinte in dieser Zeit, es könnte uns ja vielleicht passieren, dass wir aneinander hängenbleiben würden. Ich wehrte ab, denn eigentlich war das unvorstellbar für mich.
Als wir dann 1998 im Fraunhofer unser 20jähriges Jubiläum feierten, fragten wir uns, wo all die Jahre geblieben sein konnten.

Eigentlich hatte ich ja Soziologie studiert. Das war in den Siebzigern nicht unüblich, aber viele von uns wussten nicht so recht, wo man sich nach der Prüfung hinwenden sollte. Ich treffe heute immer wieder einmal ehemalige Studienkollegen, die irgendwo gelandet sind, nur nicht dort, wo man sie vielleicht einmal vermutet hätte. Ich war froh, dass ich das Hackbrett hatte, denn so konnte ich anfänglich nach meinem Diplom wenigstens Unterricht beim Eibl Sepp geben und mich damit über Wasser halten. Unsere Kleinkunstauftritte brachten nicht so viel ein. Man bekam damals für eine halbe Stunde auf der Bühne ca. DM 30,- am Abend.

Erst als wir uns mit dem Gary am Kontrabass zusammentaten und Achim Bergmann vom Trikont kennenlernten, der uns zur Aufnahme einer LP ("Volksmusik in schwierigen Zeiten") ermunterte, hatte ich plötzlich die Möglichkeit, das Musizieren zum Beruf zu machen. Ich zögerte nicht eine Minute, mich auf das Abenteuer "Fraunhofer Saitenmusik" einzulassen und nie habe ich es seitdem bereut.

Musizieren hat für mich immer auch bedeutet, unterwegs zu sein, andere Menschen zu treffen und Freundschaften zu schließen. Mit vielen Menschen, die wir beim Musikmachen getroffen haben, sind wir oder bin ich schon seit vielen Jahren befreundet. Und immer wieder trifft man sich, zumindest bei Veranstaltungen und Auftritten, oder man lässt sich wenigstens Grüße bestellen. Das alles sind ganz kleine, aber wichtige Augenblicke in einem Musikerleben.

Um ein klein wenig Sicherheit in unsere ungesicherte Existenz zu bringen, arbeiten der Richard und ich an der Pierre-van-Hauwe-Musikschule in Inning am Ammersee. Ich gebe dort seit vielen Jahren Hackbrett-Unterricht und arbeite seit 1993 im Musikschul-Büro. Das kann manch einer nicht verstehen, aber ich mach‘s gern. Die Arbeit dort erscheint mir wie ein Ausgleich. Der langjährige Schulleiter Peter Schuhmann (auch einer von den o.g. Freunden) brachte Gary, den ich in der Zwischenzeit geheiratet hatte, mich und unsere Tochter Katharina dazu, jahrelang im Chaoten-Orchester der Musikschule mitzuspielen. Auch dort haben wir zahlreiche Reisen mitgemacht und dabei ganz außergewöhnliche Menschen getroffen.

Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal ein Vereinsmeier werden würde. Nachdem ich zuerst im Vorstand des Musikschul-Vereins in Inning mitarbeitete (so wie Gary übrigens heute noch), kam ich 1995 zu PROFOLK, dem Verband für Folk, Lied und Weltmusik in Deutschland.

Dort war ich vier Jahre lang Vorsitzende und freute mich immer so richtig, wenn ich zur PROFOLK-Geschäftstelle nach Berlin fahren konnte. Es ist jedes mal schön für mich, wieder einmal dort zu sein und während der Zugfahrt auch einmal Zeit für meine Bücher zu haben, die ich mit wechselnden Themen und Autoren so sehr liebe.

Inzwischen lebt und arbeitet unsere Tochter schon lang in Berlin. Nachdem es ihr dort so gut gefällt, lässt mich meine Heimatstadt wohl doch irgendwie nicht so ganz los.

 

PS: Die komplette Entstehungsgeschichte der "Fraunhofer Saitenmusik" wurde in unserer Jubiläums-CD "Das Album" von Klaus-Peter Schreiner aufgeschrieben.

 

 

Unerwartet und unfassbar für uns alle verstarb Heidi am 23.6.2013

Heidi Zink

* 3. April 1954 U 23. Juni 2013

Schulstraße 2
86949 Windach

Gerhard Zink, Katharina Zink
Lieselatte Karutz, Dietlinde Williams
Fraunhofer Saitenmusik

Trauerfeier mit Urnenbeisetzung am Freitag, 28.6.2013 um 11 Uhr
auf dem Neuen Friedhof (Raiffeisenweg 3) in Windach.

Von Trauerbekundungen an der Urnenwand bitten wir Abstand zu
nehmen. Statt Blumen erbitten wir eine Spende an die Musikschule
Inning e.V., Kto. 6406840, BLZ 700 932 00, Kennwort »Heidi«