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Archiv
Saitentreff
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PresseSaiten
Januar 2005
Dänischer
Teufelsgeiger begeistert
Fraunhofer
Saitenmusik gestaltet mit zwei Dänen ein Konzert
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Gelting ||| Ein kongeniales Experiment
wagten das dänische Duo "Haugaard & Hoirup"
und die "Fraunhofer Saitenmusik" im Geltinger
Hinterhalt. Zum vierten Mal führten sie hier ihr
gemeinsames Programm "Saitentreff" auf. Hier die
Leichtigkeit und Vielseitigkeit des eigenwilligen, Grenzen
überschreitenden baye-rischen Ensembles, dort das
übersprühende Tem-perament der beiden Dänen und die
Begegnung mit der hierzulande kaum bekannten dänischen Folk-musik: Der ungewöhnliche Abend begeisterte alle, die
dabei waren.
Seit ihrer ersten Begegnung bei einer "Langen Nacht der
Musik" 2001 in Kanada ist zwischen den fünf Künstlern
eine nicht nur musikalische Freundschaft gewachsen. Vor gut
50 Zuhörern trugen die beiden Gruppen nun im ersten Teil
einen musikalischen Wett streit aus und präsentierten eine
Auswahl ihrer schönsten Stücke.
Die Fraunhofer bezau-berten unter anderem
mit alten Schützentänzen aus Bad Aussee im reizvoll wider
ständigen, außerhalb des Balkans fast ausge-storbenen
Fünfachtel-Rhythmus. Das Originelle dieser Musik, die
ursprünglich auf Schwegel-pfeifen, hölzernen Quer-
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Kongeniales
Experiment im Hinterhalt: die bayerische „Fraunhofer Saitenmusik"
und das dänische Duo „Haugaard & Hoirup" (li.).
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flöten
und auf Trom-meln gespielt wurde, brachten Heidi Zink,
Gerhard Zink und Richard Kurländer auch auf Hackbrett,
Kontrabass und Harfe gut zum Ausdruck. Ein Hö-hepunkt war
ihre Symbiose aus einer Händel-Sarabande und einem Lied aus
dem finnischen Ka-levala-National-E-pos, das Kurländer auf
einem Streich-psalter spielte - ein selten zu hörendes
Instrument mit sono-rem, intensivem Klang.
Als die drei dann Geiger Harald Haugaard und Gitarrist
Morten Alfred Hoirup den Ball zuspielten, sprang der Funke
der bewegten, musikantischen Wal-
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zer und
Polkas auf das Publikum über: Schon nach zehn Minuten
tanzten zwei Zuhörer dazu: "Was it fast enough? War es
schnell genug?", fragte sie danach der sympa-thische
Geiger, zu Recht der "Paganini der dänischen Folk-musik" genannt. Haugaards
singen-der Ton war
unwiderstehlich. Er und das Instrument waren eins - egal ob
er sich in irrwitzigen Tempi austobte oder auf der Violine
träumte. Hoirup, sein perfektes Pen-dant, zupfte und schlug
dazu den unerbittlich treiben-den Rhythmus in rasanten
Akkord-wechseln, mit einem Lächeln oder köst-lich grantiger
Gri-
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masse.
In ihren kurzfristig einstudierten, ge-meinsamen Stücken zogen die Fünf alle Register.
Aus-drucksstark inter-pretierten sie Tänze des dänischen
Gei-gers Rasmus Storni aus dem 18. Jahr-hundert, bacchan-tisch
die Kombina-tion eines Steyrers mit einem dänischen "Calling
Man Waltz" und eine finnische "Hexenpolka".
Der spontane Cha-rakter des Ganzen schuf
eine ganz be-sondere Atmosphäre. Und es war zu spüren, wie
nah sich die Volksmusik-Traditio-nen aus Bayern,
Skandinavien, Irland und Schottland sind.
Veronika Mergenthal
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Süddeutsche
Zeitung 1.8.2005
Fraunhofer Saitentreffen
Zauberhaftes Zusammenspiel exzellenter Musiker
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Diessen ||| Zu einem "Saitentreffen" haben sich im Wirtshaus
am Kirchsteig Harfe, Kontrabass, Gitarre und Geige
eingefunden. Und damit die Streich- und Zupfinstrumente
nicht so alleine dastanden, gesellten sich, in bester
bayerischer Tradition, das Hackbrett dazu und - für die
besondere Note auch die Blockflöte, eine Thüringer
Waldzither und ein Psalter. Dass dieses seltene musikalische
Zusammentreffen überaus glückte, ist dem Trio Richard
Kurländer sowie Heidi und Gerhard Zink von der Fraunhofer
Saitenmusik und dem dänischen Duo Harald Haugaard und
Morten Alfred Hoirup zu verdanken. Zunächst durften die
Gruppen für sich alleine glänzen, um später in perfekter
bayerisch-dänischer Kooperation gemeinsam aufzuspielen.
Mit einer romantisch verspielten Musette von Michael
Corrette bewiesen Heidi Zink (Flöte und meisterhaft am
Salzburger Hackbrett), Ehemann Gerhard am Kontrabass und
Richard Kurländer an der Waldzither ihre musikalische
Feinsinnigkeit, die sie im Laufe ihres fast
dreißigjährigen Zusammenspiels erworben haben. Kaum zu
glauben, welch reizvolle Kapriolen Heidi Zink dabei der
kleinen C-Flöte zu entlocken vermochte. Hoch schwangen sich
die Töne über den wummernden Bass des Cellos hinweg,
dessen Saiten Gerhard Zink im Rhythmus zupfte oder
gefühlvoll strich.
Die kontrastreiche Gegenüberstellung sowohl der Instrumente
als auch der Spielstücke verleihen der Fraunhofer
Saitenmusik ihren Reiz. Da steht ein elegantes Tabouret aus
dem Belgien um die Wende des 18. zum 19. Jahrhundert,
beflügelnd an der Harfe Richard Kurländer, neben dem
ungeraden Rhythmus einer spanischen Tarantella. In den
Schweizer Tänzen entfaltet sich ein hinreißender Reigen
aus Walzertakt und Polka. In Harmonie löst sich die
Zusammenführung einer Sarabande von Friedrich Händel mit
einer einfachen finnischen Volkweise, getragen vom klaren
Klang Kurländers Streichpsalter, dem biblisch alten
Vorfahren fast aller Instrumente.
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Harald Haugaard (li.) im Spiel mit Morten Alfred
Hoirup. bkö
Mit Haugaard und Hoirup gesellte sich zu den eher
klassischen Weisen der Folk. Hinreißend sind die
musikalischen Geschichten und Balladen, die Haugaard mit
seiner Geige virtuos erzählt, kongenial mit frenetischer
Lust begleitet, untermalt, geschürt, vorangetrieben von
Hoirup und seiner Gitarre. Und beim spontan und
überraschend in die Wege geleiteten Gastauftritt der
dänischen Folksängerin Helene legten die beiden noch eins
drauf, umschmeichelten mit ihren Instrumenten die sanft-melancholische Gesangsstimme.
"Wo bist du gestern Abend so lange gewesen?" -
heißt ein Lied des dänischen Komponisten Rasmus Storni. Im
musikalischen Miteinander der Fraunhofer Saitenmusik und
Haugaard und Hoirup, wird die Frage zunächst zaghaft
aufgeworfen, von Instrument zu Instrument weitergereicht
immer drängender, bis sie letztendlich eine harmonische
Antwort findet.
BARBARA
KÖNNECKE
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AWJ 8/2005
Dänisch-Deutsches Saitentreffen ein großer
Erfolg
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Am Freitag, dem 29. Juli fand in Dießen ein Konzert der
besonderen Art statt: Das dänisch-deutsche Saitentreffen im
KiK - Kunst im Kirchsteig.
Das Programm bestand aus drei Teilen: Im ersten Part
begeisterte die Fraunhofer Saitenmusik mit Hackbrett,
Flöte, Kontrabass und Harfe das Publikum. Ihre
unverwechselbare Musik, die sowohl aus Finnland, als auch aus Böhmen, Bayern, der Schweiz oder auch dem Balkan
inspiriert ist, ließ keinen unberührt.
Teil zwei bestritten die beiden
dänischen Musiker Haugaard & Hoirup, eines der
besten Folk-Duos weltweit. Harald Haugaard ist der Paganini
der dänischen Folkmusik, ein Teufelsgeiger, der sich auf
der Violine austobt, aber auch auf ihr träumen kann.
Zusammen mit dem Gitarristen und Sänger Morten Alfred
H0irup, einem der international erfahrensten Musiker
Dänemarks, spielt er traditionelle dänische Musik in einer
phantasie- und respektvollen Mischung mit eigenen
Kompositionen. Das Duo harmoniert so kongenial zusammen,
dass Kritiker davon sprechen, sie seien "wie zwei
Hände auf einem Klavier".
Krönung des Abends war sicher das lange
angekündigte Zusammenspiel der beiden Gruppen, das dem
Publikum Jubelrufe entlockte. Der Begriff "Bayerische
Weltmusik" bekam an diesem Abend neue Bedeutung. Wer
diesen Abend versäumt hat, kann sich auf eine Steigerung am
5. Januar 2006 im Alten Wirt in Eresing freuen.
Mehr dazu: www.kunstimkirchsteig.de
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